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Warum Überforderung oft unsichtbar bleibt

Aktualisiert: 11. Aug.

… und was helfen kann, wenn alles zu viel wird



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Es gibt Tage, an denen fühlt sich alles zu laut, zu schnell, zu nah an.Der Alltag geht weiter – aber innen wird es eng. Man lächelt, antwortet, funktioniert.Und doch ist da diese Erschöpfung, diese Spannung, diese Überforderung,die oft niemand sieht.


Überforderung hat viele Gesichter


Überforderung ist nicht immer laut.Manchmal ist sie ganz still.

Sie zeigt sich zum Beispiel durch:

  • Reizbarkeit oder Rückzug

  • Konzentrationsschwierigkeiten

  • körperliche Anspannung

  • Gefühle von Leere, Ohnmacht oder innerer Unruhe

  • das Bedürfnis, sich zu verstecken

  • das Gefühl, nicht mehr mitzukommen

Was von außen wie „Sensibilität“ oder „Laune“ wirkt, ist oft der Versuch des Nervensystems, irgendwie klarzukommen.


Ein kurzer Blick ins Nervensystem


Überforderung entsteht, wenn innere Kapazitäten erschöpft sind:Wahrnehmen, Verarbeiten, Entscheiden, Kommunizieren – das alles braucht Energie.Bei Menschen mit traumatischen Erfahrungen oder Reizempfindlichkeit (z. B. Autismus, ADHS, Hochsensibilität) kann diese Kapazität schneller erschöpft sein.

Der Körper reagiert dann mit Schutzstrategien:

  • Kampf („Ich muss da raus!“)

  • Flucht („Ich schaffe das nicht!“)

  • Erstarrung („Ich funktioniere einfach weiter… irgendwie.“)

Diese Reaktionen sind nicht „falsch“. Sie sind Zeichen dafür, dass etwas gerade zu viel ist – auch wenn man es nicht sofort benennen kann.


Warum wir es selbst oft nicht merken


Viele von uns haben gelernt, durchzuhalten.Still zu sein. Nicht aufzufallen. Sich nicht zu beschweren.

Das kann dazu führen, dass Überforderung erst dann bewusst wird, wenn der Körper laut wird: durch Erschöpfung, Migräne, Schlaflosigkeit, Flashbacks, Zusammenbrüche.

Das ist keine Schwäche. Es ist ein Zeichen von lange unterdrückter Anstrengung.


Was helfen kann – in kleinen Schritten


Überforderung verschwindet nicht durch Disziplin.Aber sie kann sich verändern, wenn wir beginnen, sie ernst zu nehmen – und uns freundlich darin zu begleiten.

Ein paar kleine Ansätze, die helfen können:

  • Erkennen & benennen: „Gerade ist alles viel.“ – Das reicht oft als erster Schritt.

  • Pausen zulassen – auch wenn sie nicht „verdient“ sind.

  • Körper spüren – z. B. über Wärme, Druck, Dehnung, sanfte Bewegung.

  • Gestalten ohne Ziel – mit Farben, Linien, Materialien, ohne Leistungsdruck.

  • Rituale schaffen – kleine, wiederkehrende Anker: Tee, Musik, ein bestimmter Ort.

Was für dich funktioniert, weißt nur du. Aber du darfst herausfinden, was gut tut, und es immer wieder neu ausprobieren.

 
 
 

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Über die Autorin

Hi, ich bin Tamara.
Ich bin Kommunikationsdesignerin  mit einem besonderen Interesse an traumasensibler Gestaltung. In meiner Arbeit verbinde ich Design mit Wahrnehmungspsychologie und der Frage, wie gestalterische Mittel in belastenden Momenten Orientierung, Struktur oder Halt geben können.

 

Mit „Punkt. Linie. Halt.“ erscheint mein erstes Workbook -ein Herzensprojekt. Es nutzt klassische Mittel des Kommunikationsdesigns in einem neuen, persönlichen Kontext: nicht zur Außenwirkung, sondern zur Unterstützung der inneren Regulation. Für Momente, in denen Worte fehlen und Gestaltung ein Weg sein kann, sich selbst wieder ein Stück näherzukommen – entstanden aus gestalterischer Expertise und eigener Erfahrung mit all dem, was das Leben mit einer komplexen Traumafolgestörung mit sich bringt.

 

Mir ist wichtig, auch leisen Stimmen Raum zu geben und Gestaltung für Menschen zugänglich zu machen, die sensibler wahrnehmen oder viel mit sich tragen.

 

Wenn du Fragen hast, dich austauschen möchtest oder Rückmeldung teilen magst: Ich freue mich über deine Nachricht.

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© 2025 Tamara Habbach

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