Warum Überforderung oft unsichtbar bleibt
- Tamara

- 18. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 11. Aug.
… und was helfen kann, wenn alles zu viel wird

Es gibt Tage, an denen fühlt sich alles zu laut, zu schnell, zu nah an.Der Alltag geht weiter – aber innen wird es eng. Man lächelt, antwortet, funktioniert.Und doch ist da diese Erschöpfung, diese Spannung, diese Überforderung,die oft niemand sieht.
Überforderung hat viele Gesichter
Überforderung ist nicht immer laut.Manchmal ist sie ganz still.
Sie zeigt sich zum Beispiel durch:
Reizbarkeit oder Rückzug
Konzentrationsschwierigkeiten
körperliche Anspannung
Gefühle von Leere, Ohnmacht oder innerer Unruhe
das Bedürfnis, sich zu verstecken
das Gefühl, nicht mehr mitzukommen
Was von außen wie „Sensibilität“ oder „Laune“ wirkt, ist oft der Versuch des Nervensystems, irgendwie klarzukommen.
Ein kurzer Blick ins Nervensystem
Überforderung entsteht, wenn innere Kapazitäten erschöpft sind:Wahrnehmen, Verarbeiten, Entscheiden, Kommunizieren – das alles braucht Energie.Bei Menschen mit traumatischen Erfahrungen oder Reizempfindlichkeit (z. B. Autismus, ADHS, Hochsensibilität) kann diese Kapazität schneller erschöpft sein.
Der Körper reagiert dann mit Schutzstrategien:
Kampf („Ich muss da raus!“)
Flucht („Ich schaffe das nicht!“)
Erstarrung („Ich funktioniere einfach weiter… irgendwie.“)
Diese Reaktionen sind nicht „falsch“. Sie sind Zeichen dafür, dass etwas gerade zu viel ist – auch wenn man es nicht sofort benennen kann.
Warum wir es selbst oft nicht merken
Viele von uns haben gelernt, durchzuhalten.Still zu sein. Nicht aufzufallen. Sich nicht zu beschweren.
Das kann dazu führen, dass Überforderung erst dann bewusst wird, wenn der Körper laut wird: durch Erschöpfung, Migräne, Schlaflosigkeit, Flashbacks, Zusammenbrüche.
Das ist keine Schwäche. Es ist ein Zeichen von lange unterdrückter Anstrengung.
Was helfen kann – in kleinen Schritten
Überforderung verschwindet nicht durch Disziplin.Aber sie kann sich verändern, wenn wir beginnen, sie ernst zu nehmen – und uns freundlich darin zu begleiten.
Ein paar kleine Ansätze, die helfen können:
Erkennen & benennen: „Gerade ist alles viel.“ – Das reicht oft als erster Schritt.
Pausen zulassen – auch wenn sie nicht „verdient“ sind.
Körper spüren – z. B. über Wärme, Druck, Dehnung, sanfte Bewegung.
Gestalten ohne Ziel – mit Farben, Linien, Materialien, ohne Leistungsdruck.
Rituale schaffen – kleine, wiederkehrende Anker: Tee, Musik, ein bestimmter Ort.
Was für dich funktioniert, weißt nur du. Aber du darfst herausfinden, was gut tut, und es immer wieder neu ausprobieren.



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